Samstag, 13.05.2023 | Alte Herren

Am Samstag, 13.05.2023, war es endlich nochmal soweit! Ein Orga-Team bestehend aus Frank Pütz, Stefan Feldens und Frank Lenzgen hatten eine Wanderung im Ahrtal ausgearbeitet und 21 AH’s folgten ihrer Einladung.

Im Sportheim gab es zunächst ein gemeinsames zünftiges Frühstück, bevor ein Bus uns dann zum Kloster Marienthal brachte. Von dort startete dann die Wanderung. Zuvor gab Bruce sein Wissen über das Kloster zum Besten.

Die Klosterruine Marienthal war einst das älteste Kloster an der Ahr. Die Geschichte geht zurück bis ins Jahr 1137, als es das Hauskloster der Grafen von Saffenberg war, die ihren Sitz in der gegenüber von Mayschoß gelegenen Saffenburg hatten. Heute dient die Klosterruine als Eventlocation und beherbergt das am Rotweinwanderweg gelegene Weingut Kloster Marienthal.

Nach einem kleinen Einkehrschwung bei bestem Wetter in „Försters Weinterassen“ ging es über den Ausblick „Fischlay“ zur Dokumentationsstätte Regierungsbunker in Bad Neuenahr.

Hier fand eine sehr interessante zweistündige Führung statt. Während dieser Führung hatte Petrus mal kurz die Schleusen geöffnet und als wir wieder ans Tageslicht kamen, strahlte wieder die Sonne aufs „Haupthaar“! Und das blieb auch so.

In 90 Minuten wurde die Endetappe angegangen, die uns an der Gedenkstätte Silberbergtunnel vorbei ins Brauhaus Bad Neuenahr führte.

Der 660 Meter lange Silberbergtunnel wurde für die ab 1910 erbaute Eisenbahnstrecke des Strategischen Bahndamms angelegt, ging aber wegen eines Baustopps 1923 nie in Betrieb. Im Rahmen des sogenannten Schlieffen-Plans zur strategischen Aufbesserung der Infrastruktur bei einem möglichen Krieg gegen Frankreich, sollte eine Eisenbahnstrecke zwischen Liblar bei Köln und der Ahrtalbahn verlaufen. Die Bahnstrecke sollte bei Rech an das vorhandene Netz der Ahrtalbahn angeschlossen werden. Es wurden fünf Tunnelbauwerke und Brücken im Ahrtal errichtet. Diese sollten vornehmlich dazu dienen, den Höhenunterschied von 100 Metern auf einer Strecke von 8 Kilometern zu überbrücken. Der Silberbergtunnel ist auf der gesamten Strecke der erste. In den Jahren 1944 und 1945 bot der Tunnel den Bewohnern von Ahrweiler Schutz vor Tiefflieger- und Bombenangriffen. Die Menschen richteten sich dauerhaft in der Tunnelröhre ein und schufen sich darin hölzerne Behausungen, die „Büdchen“ genannt wurden und in denen bis zu 20 Personen lebten. Die Hütten waren mit Hausnummern versehen und es gab ein Postamt und einen Arzt. In der Mitte des Tunnels wurde die „Adolf-Hitler-Allee“ für den Verkehr mit Fahrrädern freigehalten. Dadurch entstand eine „Stadt im Berg“, die bis zu 2500 Personen und damit 80 % der Zivilbevölkerung von Ahrweiler aufnahm. 1947 wurde der Tunnel von französischen Pionieren gesprengt.

Nach insgesamt 13 Kilometer Wanderung und vielen Informationen gab es im Brauhaus leckere gekühlte Getränke und Essen.
Als wir gegen 22:00 Uhr wieder in Windhagen ankamen, waren sich alle darüber einig, dass es ein sehr gelungener Tag war und einige gönnten sich noch einen letzten Absacker im Bürgerhaus!