David Fischer bei den Seniorenweltmeisterschaften im Oman vertreten

Ein Bericht von David Fischer…

Ende Oktober, fragte ich meinen 73- jährigen Vater, ob er mit mir an der Senioren Tischtennis Weltmeisterschaft im Sultanat Oman teilnehmen würde. Da die Senioren- Weltmeisterschaften ab der Altersklasse über 40 Jahre gespielt wurden, konnten wir beide in unterschiedlichen Altersklassen an dem Wettbewerb teilnehmen.

Ich überzeugte ihm mit dem Argument: „Es wäre doch cool, mal mittendrin, das Flair einer offenen Weltmeisterschaft zu erleben und dabei ein Land kennen zu lernen, das als „Perle des Orients“ noch nicht zu den Aushängeschildern des Tourismus gehört“.

Also wurde gebucht und in die Vorfreude auf solch ein Event mischte sich auch etwas bangen, dass uns nicht Corona den Weg noch verbauen könnte. Am 12. Januar war es dann so weit. Omans Hauptstadt Muskat erwartete uns bei 30° Wärme und Menschen, denen man die Gastfreundschaft schon im Gesicht ablesen konnte. Umgeben von einem imposanten Hochland ging es per Leihwagen zum Austragungsort, dem Convention Center. Eine 5000 Quadratmeter große Messehalle in der 95 Tischtennisplatten das umfangreiche Wettkampfgeschehen erahnen ließ.

Bei der Eröffnungszeremonie waren 1200 Teilnehmer aus 72 Ländern vertreten. Alle Nationen wurden vom Sportminister des Oman begrüßt und der Jubel bei jeder ausgerufen Delegation brachte die Begeisterung der Frauen und Männer zum Ausdruck. Nach dem Showprogramm eröffnete die Präsidentin des Tischtennis Weltverbandes Petra Sörling aus Schweden persönlich die Spiele. Als Ehrengast wurde der Prinz von Oman mit einem Blitzlicht Gewitter begrüßt.

In der Altersklasse 40-45 Jahre, kamen meine Gruppengegner in der Vorrunde aus Brasilien, Indien und der Tschechei. Gegen den brasilianischen Spieler Montellano Carvajal gingen im ersten Spiel die ersten beiden Sätze knapp verloren. Die Nervosität war bei mir doch deutlich zu spüren. An einem so großen Event mit so vielen internationalen Spielern hatte ich in den letzten 30 Jahren Tischtennis noch nicht teilgenommen. Die Nervosität legte sich von Satz zu Satz und die eigene Spielidee setze sich langsam durch, sodass die Sätze 3 und 4 knapp gewonnen werden konnten. Der 5. Satz war an Spannung nicht zu überbieten, da ein 5:2 Rückstand aufgeholt und nach einem ständigem Führungswechsel dann am Ende knapp mit 12:10 gewonnen werden konnte.

Das zweite Spiel konnte ich gegen den indischen Vertreter Sumang Tamang klar in 3:0 Sätzen gewinnen. Im letzten Spiel gegen den tschechischen Vertreter Martin Juhasz aus Prag musste ich meinem Gegner zu einem knappen 3:1 Erfolg gratulieren. Die beiden Siege in der Gruppe bedeuteten die Qualifikation für die Endrunde, wo ich dann leider im 1/16- Final gegen Shamayel Farooqui aus Indien mit 3:0 Sätzen ausschied. Weltmeister wurde in der Altersklasse 40-45 Jahre am Ende mit G.C. Förster ein deutscher Spieler, der heute noch aktiv in der Regionalliga spielt und bis vor Kurzem als Privattrainer des Weltklasse Ausnahmespielers Jun Mizutani fungierte.

Dazwischen spielten ich mit meinem Vater auch den Doppelwettbewerb in der Altersklasse 40-45 Jahre. Gegen die wesentlich jüngere Konkurrenz aus Brasilien, Armenien und Indien hatten wir keine Chance, weil der Vater seinem Sohn in dieser Altersklasse kein gleichwertiger Partner sein konnte. Doch das Reglement wollte es so.

Nach der olympischen Idee: “Nicht der Sieg, sondern die Teilnahme entscheidet“, war die Weltmeisterschaft und das Kennenlernen von Land und Leuten für uns ein unvergessliches Erlebnis.