Samstag, 30.10.2021 und Sonntag, 31.10.2021 | Oberliga Südwest
TTC Zugbrücke Grenzau II – SV Windhagen 7:3
TSV Wackernheim – SV Windhagen 5:5
Erste Saisonniederlage, erstes Unentschieden – Ein wichtiger Punkt
Punkte: Niclas Ott (1), Jan Limbach (2), Vincent Keßler (2), Colin Grave (1), Ott / Limbach (2)
Auftakt am Samstag im Brexbachtal
Auf die kleinen Dinge im Leben kommt es manchmal an – So war es auch beim zweifachen Auswärtsspieltag am vergangenen Wochenende für die 1 Tischtennis Herren-Mannschaft des SV Windhagen.
In der Aufstellung Niclas Ott, Jan Limbach, Vincent Keßler und Colin Grave trat man am Samstag-Abend bei der Bundesliga-Reserve des TTC Zugbrücke Grenzau und am Sonntag beim TSV Wackernheim in der Nähe von Mainz an.
„Da wir bereits wussten, dass Grenzau in Bestbesetzung spielen wird, lag der Fokus an diesem Wochenende auf dem zweiten Auswärtsspiel in Wackernheim“ ließ Abteilungsleiter Pütz bereits vor dem Spieltag durchblicken.
Grenzau spielte nämlich mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Jörg Schlichter an Position 1, dem besten Schüler aus Deutschland im Jahr 2020 Tobias Sältzer an zwei, Routinier Pawel Foltanowicz an drei und dem Sohn des Grenzauer Bundesliga-Trainers Slobodan Grujic, Nikola Grujic an vier.
Eine harte Nuss, die es da zu knacken galt.
Nichtsdestotrotz ging es im Brexbachtal vor einer tollen Kulisse gut los in den Doppeln. Ott/Limbach konnten gegen Sältzer/Foltanowicz einen 0:2 Satzrückstand nach einer taktischen Umstellung noch in ein 3:2 Sieg umwandeln. Damit untermauerten die beiden Windhagener ihr exzellentes Doppelspiel.
Am Nachbartisch waren Keßler/Grave relativ chancenlos gegen Schlichter/Grujic und es hieß 1:1 unentschieden nach den Doppeln.
Die ersten drei Einzel danach gingen ebenfalls relativ deutlich an die Grenzauer. Sowohl Ott gegen Sältzer, Limbach gegen Schlichter und Grave gegen Foltanowicz haben ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.
Lichtblick des Abends war jedoch Vincent Keßler, der gegen Grujic seine beste Saisonleistung zeigte und mit 3:2 und 11:9 im fünften Satz gewann. Das sollte Vincent auch auftrieb für das kommende TOP 48 Turnier der Jungen in Niedersachsen geben.
Im darauffolgenden Spitzenspiel hatte Ott gegen Schlichter einige gute Chancen, musste sich jedoch in drei Sätzen geschlagen geben. Doch so ganz war die Messe noch nicht gelesen. Denn Limbach zeigte gegen Sältzer, wie man auch mit Kurzen Noppen und Anti-Top in den Spielklassen des Deutschen Tischtennis Bundes erfolgreich agieren kann. 3:2 lautete das Endergebnis für den Noppenkünstler. Obwohl die Windhagener wieder auf 5:3 herangekommen sind, waren die letzten beiden Einzel nur noch Formsache für Grenzau. Foltanowicz zeigte mit seiner unterhaltsamen Spielweise Keßler die Grenzen auf. Nach dem Spiel wusste Keßler zumindest was die „polnische Bremse“ ist.
Auch am Nebentisch hatte Grave in drei Sätzen das Nachsehen.
Somit hieß es 7:3 für Grenzau. Hervorzuheben sind jedoch die Leistungen von Keßler und Limbach, die im Trikot der Windhagener eine sehr gute Leistung zeigten.
„Wir waren heute leider nur zu 50% konkurrenzfähig“ zeigte sich Mannschaftsführer Niclas Ott auch selbstkritisch. „Trotzdem ist es als Spieler immer toll in Grenzau unter den sehr professionellen Bedingungen zu spielen. Vor 70 Zuschauern macht es eben mehr Spaß als vor 7 Zuschauern.“
Weiter am Sonntag nach Wackernheim
Diese 7 Zuschauer sollten es nämlich am nächsten Tag in Wackernheim werden. Durch die Zeitumstellung hatte man zumindest 1 Stunde mehr Schlaf und war dadurch auch von Beginn an präsent.
Der 1. Vorsitzende des SV Windhagen, Daniel Wichmann erinnerte sich noch gut an sein erstes Spiel in Wackernheim in der letzten Saison: „Man muss die kleine Holzhalle mögen, dann ist auch eine sehr gute Leistung möglich“
Das nahmen sich Ott/Limbach im Spitzendoppel zu Herzen und konnten gegen Stadler/Nickel mit einem fast schon standesgemäßen 3:2 Sieg den ersten Punkt für die Gäste einfahren.
Keßler/Grave waren am Nebentisch gegen Ditschler/König leider chancenlos und so hieß es nach den Doppel 1:1. Ausgeglichen – So sollte es in der Folge auch noch öfter heißen. Ein deutlich besser aufgelegter Niclas Ott konnte an diesem Tag sein erstes Einzel gegen Ditschler mit 3:0 gewinnen. Jan Limbach musste sich jedoch in der Folge dem sehr cleveren Spiel von Stadler geschlagen geben. 2:2
Die starke Doppelleistung konnte König im Anschluss gegen Keßler nicht wiederholen und musste sich zur Freude der Windhagener mit 3:0 geschlagen geben.
Colin Grave, ebenfalls an diesem Tag deutlich besser aufgelegt, machte ein sehr gutes Spiel gegen den erfahrenen Oberliga-Spieler Marc Nickel. Trotzdem war Nickel zu abgezockt an diesem Tag. Zwischenstand 3:3.
Das Spitzenspiel zwischen Ott und Stadler sollte der Knackpunkt für den weiteren Spielverlauf werden. Nach einem schlechten ersten Satz und einem sehr unglücklichem zweiten Satz, stand es bereits 2:0 für Stadler, bevor Ott in Fahrt kam. Zu spät – Trotz eines Satzgewinns im Anschluss musste sich der Windhagener gegen die starken Gegentopspins von Stadler knapp mit 3:1 geschlagen geben.
Am Nachbartisch hatte Limbach mit Ditschler wenig Mühe und konnte sich souverän mit 3:0 durchsetzen. 4:4
Nachdem Keßler gegen Nickel mit 0:3 das Nachsehen hatte, lag der Druck auf Grave, zumindest einen Punkt aus Wackernheim zu entführen. Es sollte eine Grave-typische Achterbahnfahrt werden – für seine Mannschaftskollegen und für die 7 Zuschauer.
Im entscheidenden fünften Satz beim Stand von 10:9 für Grave sollte es dann „Bingo“ für die Windhagener heißen, denn Grave verwandelte seinen 5 Machtball.
Auch Noppenexperte Jan Limbach musste nach dem Spiel tief durchschnaufen: „Den einen Punkt haben wir uns verdient. Das war heute eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung. So können wir zufrieden aus dem Wochenende herausgehen.“
Wochenende vorbei? Noch lange nicht. Denn nach einem ausgiebigen Essen in Koblenz gab es noch „Kultur für den Nachwuchs“. Insbesondere Limbach wusste in seiner Heimatstadt am deutschen Eck als Fremdenführer zu überzeugen.
„Von der Körperhaltung des Kaisers konnte sich auch Grave noch etwas abgucken“, bemerkte Kapitän Niclas Ott.
Bereits in zwei Wochen geht es mit einem Heimspiel-Doppelspieltag für das Windhagener Ensemble weiter. Es warten die Saarländer aus Berus und die Pfälzer aus Kaiserslautern.
Bis dahin gibt es noch viel zu tun!